Mittelalter auf dem Jörgenberg

avegnir VuorzDas Comthurey alpinum, die Hospitaliter Reenactment Gruppe Schweiz, hat im Sommer 2011 mit ca. 50 Teilnehmenden versucht, den Alltag in einem Heerlager um 1200 möglichst genau darzustellen. Nach zahlreichen Recherchen der überlieferten Pilgerwege und Reiserouten fiel die Wahl auf die Jörgenberg – ein Platz in den Schweizer Alpen, wie er "sowohl historisch als auch landschaftlich kaum spektakulärer sein könnte" (Comthurey alpinum). Jörgenberg liegt an der Reiseroute der Italienfeldzüge von Stauferkaiser Friedrich Barbarossa, welcher via Disentis über den Lukmanierpass nach Italien gezogen ist. Vor der Öffnung des Gotthardpasses im 13. Jh war der Lukmanier einer der wichtigen Alpenpässe. Die Teilnehmenden wollten sich in das Leben der Menschen versetzen, die sich vor mehr als 820 Jahren am gleichen Ort zur bevorstehenden Überquerung der Alpen für ein Ziel sammelten: Jerusalem.

Tag des offenen Lagers

avegnir VuorzAm Sonntagnachmittag, den 10.Juli führten die Teilnehmenden einen halben Tag des offenen Lagers durch, bei welchem die Bewohnerinnen und Bewohner der umliegenden Gemeinden einen Einblick in die im übrigen private Veranstaltung gewinnen konnten. Der Tag begann um 11 Uhr mit einem Gottesdienst mit Pfarrer Ivan Walther-Tschudi in der Dorfkirche und anschliessendem gemeinsamem Gang nach Jörgenberg.

Impressionen


Munt s. Gieri

Im Tello-Testament von 765 wird der Jörgenberg "castellum" genannt. Um 840 wird eine Kirche S. Georg im Burgbezirk erwähnt. Seit dem Bestehen dieser Kirche dürften die Einheimischen den Burghügel mit der heute noch üblichen Bezeichnung "Munt sogn Gieri" genannt haben. Die Georgskirche im Burgareal blieb bis um etwa 1100 das Gotteshaus für die ganze Dorfbevölkerung.

aus: Martin Bundi: Jörgenberg bei Waltensburg, in: Graubünden exklusiv, 1999, S. 6



avegnir Vuorz organisierte auf dem Jörgenberg einen Stand für einen Imbiss, u.a. mit Brot gebacken im Backhaus des Dorfes.